Oesterreichisches Forschungsinstitut fuer Artificial Intelligence (OeFAI)
Schottengasse 3, A-1010 Wien
Tel.+43-1-53532810,5336112
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VORTRAG
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Prof.Dr.Yehuda RAV
Universite de Paris-Sud
Wie kann man Regeln der Logik rechtfertigen?
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Seit dem Altertum gab es Meinungsverschiedenheiten ueber die Zulaessig-
keit (Engl.: "soundness") von diversen Regeln der Logik. Es stellt sich
die Frage, wie weit ueberhaupt die elementaren Axiome und Regeln einer
Logik eine nichtzirkulaere Rechtfertigung zulassen. Hilbert hat einen
Konsistenzbeweis der von ihm axiomatisierten Aussagenlogik gegeben,
andere versuchten, die ueblichen Schlussregeln sprachphilosophisch zu
unterbauen. Wir geben eine kurze Uebersicht ueber die verschiedenen
Wege, welche unternommen wurden, und argumentieren, dass sie alle vom
konstruktivistischen Standpunkt inadaequat sind. Es wird vorgeschlagen,
Regeln der Logik als eine Schematisierung des konkreten Handelns und
Hantierens zu deuten. Da Verhaltenskoordinationen im Prinzip kohaerent
sind - die Phylogenese hat dafuer gesorgt - erhaelt man durch dieses
Modell einen Kohaerenz-Erweis (zum Unterschied von einem Kohaerenz-
Beweis) einer Protologik. Interessanterweise stellt es sich heraus,
dass die Protologik, welche durch das Handlungsmodell rechtfertigbar
ist, eine Hornlogik ist. Es werden dann weitere Fragen ueber Hornlogik
bezueglich ihres privilegierten Platzes im Logikprogrammieren besprochen.
Zeit: Montag, 21.April 1997, 18:30 Uhr pktl.
Ort: OeFAI, Schottengasse 3, 1010 Wien 1.